ลึงค์ และ ข้าวเหนียวมะม่วง

Phallussymbole und Klebereis mit Mango

Strand bei Krabi

Autor: Henri du Vinage

April 2019

Thailand 

 

 

Der Blick gleitet von der Rezeption durch die verglaste Front über den Pool bis hin zum blau-grünen Meer. Obwohl Resorts nicht nach unserem Geschmack sind, haben wir uns für eine kleine Anlage nördlich der Stadt Krabi entschieden. Ausruhen, entspannen, am Strand spazieren, lesen, Thaimassagen und -kultur, Speisen & Getränke kennenlernen und keine Hektik aufkommen lassen. Das sind die Ziele der nächsten Tage. 

Eine kantige Stimme, die so gar nicht zu der femininen Bekleidung passt, begrüßt uns. Der kräftige Körperbau entspricht der Stimmlage und der Ladyboy übernimmt das Check-in. Katoeys, wie Transsexuelle in Thailand genannt werden arbeiten überwiegend in der Gastronomie. In anderen Branchen finden sie schwer Arbeit. „Auch mit der besten Ausbildung lässt man uns nicht überall arbeiten“, sagt mir später eine KellnerIn und unterstreicht damit den Frust der Menschen des 3. Geschlechts. 

Der Klong Muang Beach strahlt Ruhe und Gelassenheit aus. Einheimische Kinder buddeln Krebse und Muscheln aus dem von der Ebbe freigelegten Sand. Stolz zeigen sie die Beute und ihre Mutter wacht mit Argusaugen über die Kleinen. Sie hängt die Wäsche auf die Leine, ein Schulkind in Uniform hilft und ein weiteres fegt die Hütte. Ein Kontrast zum Wohlstand und Luxus in den Resorts und Hotelanlagen der Umgebung. Wir strampeln mit Händen und Füßen, um uns zu verständigen, aber bei den Leuten in der Fischersiedlung kommen wir nur mit Thai weiter. „Ni arai khrap – was ist das?“  „Mareng“. Die Antwort verstehen wir nicht. Es bedeutet wahrscheinlich Krebs. Die Fischerfamilien erfreuen sich an den sprachlichen Versuchen und am respektvollen Umgang miteinander. Auch außerhalb der Ferienanlagen sind die Strände sauber. Während des Tiefwassers flitzen Minikrebse umher, verschwinden in ihren Höhlen und zeigen die Bauaktivitäten durch filigrane Sandfiguren um das Eingangsloch. Wahrhaftige Kunstwerke entstehen.

Krabi Nachtmarkt
Nachtmarkt in Krabi

Für die Taxifahrt nach Krabi, hin und zurück, werden 1.200 BHT (ca. 35 €, 4 Personen) fällig. In 40 Minuten erreichen wir die lebhafte 30.000 Einwohner zählende Stadt und stürzen uns in das Getümmel. Durst und Appetit treiben uns in ein Coffeeshop. Auf den Nachbartischen entdecke ich einen Teller, auf welchem sich eine grüne Pyramide in die Höhe streckt. Genüsslich löffeln die Gäste. Die Speisekarte lüftet das Geheimnis: Gefrorener und geriebener Bangsu-Reis bestreut mit Matchatee, eine Eiskugel dazu und kondensierte, gezuckerte Kondensmilch (Milchmädchen) zum Übergießen. Eine seltsame Mischung. Hat ihren Ursprung in Korea oder Japan. Die Riesenportion kommt. Erfrischt und ist nicht zu süß. Nur mit dem Matcha-Aroma fremdel ich. Üben und brav aufessen.

Einige Schritte weiter, die Glocke schlägt 18:00 Uhr, strömen die Menschen zum Nachtmarkt im Stadtkern. Klamotten, Fressstände, Souvenirs, Modeschmuck und Musikvorstellungen von Kindern, die aussehen, als würden sie nicht freiwillig diese Show abziehen. Wir schlängeln uns durch die Menschenmenge, bleiben stehen, schauen und lächeln. Nach ein paar hundert Metern glitzern aus der Ferne sanfte Wellen, welche die Lichter der Boote auf dem River Krabi widerspiegeln. Hier sind die Streetfoodstände vereint. Es raucht, qualmt, Töpfe und Pfannen klappern und die Thais lachen fröhlich. Die Gäste bestellen und nehmen an den bereitgestellten Tischen Platz. Das Bier ist kalt und zischt. Hunger habe ich nicht, da das Dessert schwer wiegt. Die Frauen  kochen eifrig in den einfachen Garküchen. Es klappt auch ohne Hightech. 

 

Pünktlich, wie vereinbart um 21:00 Uhr, erwartet uns die hübsche Taxifahrerin zur Rückfahrt nach Klong Muang in das Beyond Resort.  

Streetmarket in Thailand
Streetfood ohne Hightech

Die See um Krabi

Inselhopping, Strände und Schnorcheln planen wir für die nächsten Tage. Die Strände in unserer Nähe sind per Fuß oder bequem mit dem Taxi zu erreichen. Den Beach Tub Kaek erreichen wir mit dem Taxi in 15 Minuten (H+R 5 €). Ein ruhiger Strand mit einigen Resorts, Schattenplätzchen, Felsen, welche aus dem Meer emporsteigen, Longtailboote, die durch die 2-3 Meter lange Propellerwelle und Motorengeräusche auffallen. Sie gehören dazu. Schippern Touristen, Einheimische oder Waren durch die Gegend. 

Der Long Beach, ein einsamer Strand mit zwei kleinen, einfachen Resorts und flachem Wasser, wirkt etwas verwildert. Die Sauberkeit hört bei den Resorts auf. Zwischen den Ferienunterkünften werden wir uns der Umweltdramen wieder einmal bewusst. Angeschwemmte Plastikflaschen von Coca Cola, Smirnoff mit Apfelgeschmack, Dutch Mill Joghurtgetränk im Tetrapak, Wasserflaschen, Plastiktüten, Joghurtbecher sowie Bierflaschen und -dosen drücken uns den Stempel der Konsumgesellschaft auf. Überall stehen Müllkörbe herum. Einige Touristen sammeln den Müll ein.

Phranang Beach
Phranang Beach

Das Taxi bringt uns auf gut ausgebauten Straßen nach Ao Nang. Hier erwartet uns ein Longtail Boat mit 40 Plätzen. Nach Erklärungen und Verhaltensregeln waten wir durch das Wasser, um an Bord zu klettern. Unsere Popos werden von den ankommenden Wellen umspült und wer nicht rechtzeitig seinen Rucksack in die Höhe reißt, kann vom Fotoapparat oder Lunchpaket das Salz kratzen. Ansage per Lautsprecher: „Rettungsweste anlegen, Rauchverbot und sitzenbleiben.“ Die Farben hauen mich um. Blaugrünes Meer, weiße Sandstrände, aus der See herausragende braune Felsen, wie gezielt platzierte Farbtupfer des Malers und die sattgrüne Inselvegetation. Wir halten an. Schnorcheln. Bunte Fischchen schwimmen an meiner Nase vorbei. Sonst ist nichts zu sehen. Da hatte ich mehr erwartet. Trotzdem genieße ich und denke: „Das ist Seele baumeln.“

 Das nächste Ziel ist Phranang Beach (Cave). Longtailboote ankern, Handykameras klicken, Selfies werden geschossen, zwei oder drei Obst- und Eisstände verkaufen Erfrischungen und die Besucher baden oder liegen im Sand. Den Badegästen folgend entdecken wir die Attraktion des Strandes: Die Höhle, der Schrein, mit den Phallussymbolen in allen Größen und Farbtönen. Originalgetreue Schnitzkunstwerke, Miniaturgebilde oder sonstige Penisse bestaunen die Touristen süffisant lächelnd. Abends kommen die abergläubischen Thais und bedanken sich für den Kindersegen oder wünschen sich diesen bald herbei. Der Legende nach erlitt die Prinzessin Phra Nang Schiffbruch an dieser Küste, wo ihr Geist sich bis heute herumtreibt und sich zur Schutzpatronin von Fischern, Ehepaaren, Geschäftsleuten oder weiteren Bittstellern entwickelte. Eine kleine Spende stimmt sie glücklich und gewogen. Manch einer feixt lautstark. Ich empfinde das als peinlich und respektlos. „Andere Länder, andere Sitten“, sagte schon mein Großvater. 

Restaurant Casa de Tereza - Salvador

Abends sind wir zurück im Dorf, erfreuen uns der Ruhe und sind glücklich, dem touristischen Treiben in Ao Nang entkommen zu sein. Wir bestellen Sticky Rice With Mango, Klebereis mit Mango. Der Reis duftet nach Kokosnuss und die Mango verströmt das Aroma der tropischen Welt. Fruchtaromen kitzeln Gaumen und Nase. Die Süße der Kokosmilch und ein Löffel der gezuckerten Kondensmilch perfektionieren das Geschmackserlebnis.

Tipp 1

Besuch der vielen Inseln: Chicken Island, Tup Island, Poda Island. Etwas weiter entfernt Ko Yao Noi und Ko Yao Yai. 

 

Tipp 2

Rezept Sticky Rice With Mango

Thaifood

 

Tipp 3

Rezept Thai-Curries

Thaifood Grünes Thai Curry mit Hähnchen

 

Vielen Dank Jom für die schöne Seite mit den Rezepten und Erklärungen zur Thaiküche

 

KEIN PRODUKTSPONSERING! 

EMPFEHLUNGEN NUR AUS EIGENER SUBJEKTIVER BEURTEILUNG.

KEINE RECHTSANSPRÜCHE.

Kommentare: 2
  • #2

    Eberhard Leistner (Sonntag, 05 Mai 2019 18:38)

    Moin Henri
    die schon sehr anschaulichen Texte werden wunderbar ergänzt durch die tollen Bilder. Leider bekomme ich nach dem lesen immer Appetit auf köstliche Speisen. Gut finde ich auch die teilweisen Preisangaben.
    so, darf jetzt Spargel essen



  • #1

    Werner Gollbach (Samstag, 04 Mai 2019 09:27)

    Hallo Henri, vielen Dank für den sehr interessanten Reisebericht. Es macht Spaß, eure Reise nach zu erleben und die schönen Strände, den weißen Sand, die kulinarischen Gerichte und Getränke im Geiste mitzuerleben. Leider sind die Umweltverschmutzungen auch im diesem Garten Eden nicht zu übersehen. Ich warte schon gespannt auf die nächsten Berichte!
    Liebe Grüße Karin und Werner