Pirenópolis - Brasiliens Pyrenäen

Autor: Henri du Vinage

März 2017

Brasilien

 

 

 

 

Eine Reise in die Entdeckerzeit des südamerikanisches Kontinents. Der verschlafene Ort, selten von ausländischen Gästen besucht, strahlt eine anheimelnd,  barocke Atmosphäre aus und lädt zum Meditieren ein.

 

Auszug aus dem Buch "Brasilien Bittersüß"

Manoel Rodrigues Tomar gilt als Gründer der Stadt, welche im Laufe der Jahrhunderte mehrmals den Namen wechseln sollte. Gegründet als »Minas de Nossa Senhora do Rosário Meia Ponte« wurde aus ihr 1890 Pirenópolis. Die Berge der »Serra dos Pireneus« erinnerten die spanischen Siedler an die Pyrenäen. »Pirenó« steht für die Pyrenäen und »polis« ist das griechische Wort für Stadt. Einheimische nennen ihre Stadt gerne kurz und bündig »Piri«. Es wird vermutet, dass es keine Indios in dieser Gegend gab, da die Namen ausschließlich auf eine europäische Ansiedlung schließen lassen. Goldminen brachten erheblichen Reichtum. Die Geschichte wiederholt sich so ähnlich wie in den anderen Barockstädten Brasiliens.

Ungefähr zwanzig Kilometer außerhalb der Stadt umranden die Erhebungen der Pyrenäen die Stadt. 1987 wurde dieser wundervolle Nationalpark ins Leben gerufen. Die 2.850 Hektar große Fläche fasziniert durch die besonderen Felsformationen. Die mehr als siebzig Wasserfälle laden zum Erfrischen ein. Vom 1.358 Meter hohen »Pico dos Pireneus« wird man belohnt durch einen fulminanten Blick auf das Land. Der »Morro Cabeludo« eignet sich für Kletterpartien und auf den »Eco-Trilhas«, den ökologischen Pfaden, lässt sich die Natur pur genießen. Da die Wege nicht so gut ausgeschildert sind wie in der »Chapada dos Veadeiros« ist ein Guide oder ein Kenner der Region unbedingt erforderlich. Von 9:00 Uhr bis 20:00 Uhr ist der Park geöffnet. Am Abend bieten sich die Kneipen und Restaurants zum Relaxen an.

Die vielen sehenswerte Kirchen erzählen über die Kolonialzeiten. Die »Igreja Matriz«, Mutterkirche, wurde zwischen 1728 und 1732 erbaut und brannte 2002 wahrscheinlich nach einer Brandstiftung aus. Mit viel Liebe wurde sie restauriert und hält heute die Türen für Besucher offen. Sie ist eine der größten Fachwerk-Konstruktion, »taipa de pilão«, der Region Zentral-Ost. Sehr interessant. Der Kirchenmitarbeiter freut sich über jeden Besucher und teilt mit Freude sein Wissen.

 Im »Museu das Cavalhadas«, Museum der Reiterspiele, erfreue ich mich an den Utensilien für die berühmten Reiterspiele, die in der Stadt jedes Jahr fünfzig Tage nach Ostern gefeiert werden und den Ort in einen mittelalterlichen Schauplatz kleiden. 1826 initiierte Padre Manuel Amâncio da Luz zum ersten Male diese ritterlichen Spiele, durchgeführt von der Kavallerie. Sie symbolisieren den historischen Kampf des westlichen und christlichen Kaisers Karl der Große gegen die moslemischen Mauren, welche die iberische Halbinsel besetzten. Drei Tage lang ist Pirenópolis in Sieges- und Feierstimmung. Schade, dass ich dem Fest nicht beiwohnen kann.

 Die vielen sehenswerte Kirchen erzählen über die Kolonialzeiten. Die »Igreja Matriz«, Mutterkirche, wurde zwischen 1728 und 1732 erbaut und brannte 2002 wahrscheinlich nach einer Brandstiftung aus. Mit viel Liebe wurde sie restauriert und hält heute die Türen für Besucher offen. Sie ist eine der größten Fachwerk-Konstruktion, »taipa de pilão«, der Region Zentral-Ost. Sehr interessant. Der Kirchenmitarbeiter freut sich über jeden Besucher und teilt mit Freude sein Wissen.

Im »Museu das Cavalhadas«, Museum der Reiterspiele, erfreue ich mich an den Utensilien für die berühmten Reiterspiele, die in der Stadt jedes Jahr fünfzig Tage nach Ostern gefeiert werden und den Ort in einen mittelalterlichen Schauplatz kleiden. 1826 initiierte Padre Manuel Amâncio da Luz zum ersten Male diese ritterlichen Spiele, durchgeführt von der Kavallerie. Sie symbolisieren den historischen Kampf des westlichen und christlichen Kaisers Karl der Große gegen die moslemischen Mauren, welche die iberische Halbinsel besetzten. Drei Tage lang ist Pirenópolis in Sieges- und Feierstimmung. Schade, dass ich dem Fest nicht beiwohnen kann. Die Stimmung hätte ich zu gerne erlebt.

Meine brasilianischen Freunde haben mir empfohlen, die süßen Spezialitäten aus Pirenópolis zu probieren. Die Süßigkeiten sind mir ehrlich gesagt meistens zu zuckerig, obwohl ich schon ein »Schlappermaul« bin. Also auf in die zahlreichen Cafés der Stadt. Bald werde ich fündig: »Alfinim« und »Verônica« nennt sich das Gebäck. Die Portugiesen haben Alfinim von den Arabern geerbt. Es war sehr populär im Nordosten Brasiliens, geriet dann aber immer mehr in Vergessenheit. In Pirenópolis wird diese Tradition weiterhin gepflegt. Ich bringe in Erfahrung, dass Alfinims mit karamellisiertem Zucker, Maniokmehl, Limettensaft hergestellt werden und alles hübsch geformt wird. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Ist wirklich ziemlich süß, aber ich kann jetzt mitreden. »Verônicas« habe ich leider nicht bekommen. Sie gibt es wohl hauptsächlich während des großen Reiterfests und sie sind kleiner als die »Alfinims«.

Ich gehe noch ein letztes Mal durch die kleinen, anheimelnden Gassen des 18. Jahrhunderts und mache mich dann auf in die Neuzeit, nach »Goiânia«, der Hauptstadt des Bundesstaats Goiás.

 

   TippEine Nacht einplanen. Ruhe, Kolonialstil und landestypische Speisen genießen. 

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